Portal UZH, Zürich
ARGE mit David Chipperfield Architects
Die offene, einladende und transparente Architektur des vorgeschlagenen Neubaus für die Universität Zürich maximiert die Ausblicke auf die Landschaft und überwindet Trennungen zwischen Aussen- und Innenraum wie auch innerhalb der Funktionen. Reduktion und Einfachheit in Architektur und Wegeführung bieten Orientierung, während Flexibilität und Variabilität in den Räumen die Anforderungen moderner Wissenschaften unterstützen und den interdisziplinären Austausch fördern.
Ansicht West
Das Baufeld für den Neubau der Universität Zürich liegt im nordwestlichen Teil des Campus Irchel und bildet künftig zusammen mit dem Staatsarchiv den baulichen Auftakt der Anlage. Eingebettet in den geschützten naturnahen Irchelpark, übernimmt das Portal UZH eine wichtige Zentrumsfunktion für Universitätsangehörige und die Öffentlichkeit.
Der Wettbewerbsbeitrag von Chipperfield Architects und Fischer Architekten positioniert die Universität Zürich als offenen, zukunftsgewandten Forschungsstandort. Ein Dreiklang aus Empfangsgebäude, Laborgebäude und Promenade verzahnt Natur und Architektur, bewahrt das Umland und wertet es auf – ein Ziel, das bereits die ursprünglichen Planer des Parks vor Augen hatten und das vor dem Hintergrund des Klimawandels an Bedeutung gewinnt. Das Konzept würdigt die naturnahe Kulisse, indem die wichtigsten öffentlichen Bereiche, Foyers und Seminarräume überirdisch und in direkter Verbindung zum Park angeordnet werden. Sämtliche technischen und logistischen Räume liegen unterhalb der Topografie. Auf diese Weise wird der natürliche Verlauf des Geländes erhalten.
Die beiden oberirdisch getrennten Gebäudeteile präsentieren sich als kompakte kubische Baukörper. Ihre Erdgeschosse stehen für Offenheit – räumlich wie gestisch. Im Empfangsgebäude staffeln sich darüber zwei Ebenen mit Auditorien und Seminarräumen, die von umlaufenden Foyers und hohen Galerien umschlossen werden. Viertes und fünftes Geschoss beherbergen die Büros der Forschenden, die um einen zweigeschossigen Dachgarten angeordnet sind. Im benachbarten Laborgebäude erstreckt sich die transparent organisierte Cafeteria über das gesamte Erdgeschoss und einen grosszügigen, nach Osten ausgerichteten Aussenbereich, der sich die abfallende Topografie zunutze macht und Ausblicke auf Wasser und Wald ermöglicht.
Die vorgeschlagene Tektonik der Neubauten bezieht sich auf den von Max Ziegler geplanten Bestand aus den 1970er-Jahren und sorgt mit markanter Silhouette für Strahlkraft bis weit über den Campus hinaus. Holz, Stahl und Recyclingbeton unterstützen über ihren differenzierten Einsatz die architektonisch-räumliche und die strukturell-konstruktive Bedeutung der einzelnen Gebäudeteile. Eine konsequente Systemtrennung von Tragstruktur, Gebäudehülle und Haustechnik ermöglicht eine einfache spätere Demontage und Wiederverwertbarkeit im Sinne der Kreislaufwirtschaft.
Situation
Grundriss EG
Grundriss 1. OG
Schnitt
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