Fischer Architekten zeigte den preisgekrönten Film «Wessen Stadt» von Hans-Christian Post, der vom Architekturstreit der 1990er-Jahre in Berlin ausgeht und dessen Auswirkungen bis heute beobachtet. Der Film wirft Fragen auf, die allgemein gültig sind. Beispielsweise wie in einer Stadt eine neue attraktive Identität entwickelt und ein ausgeglichener Wohlstand geschaffen werden kann, ohne dass dabei bereits existierende Identitäten und Bedürfnisse der Bürger zerstört werden. Welche Rolle und Verantwortung die Architektur und Stadtplanung innehaben und ob die Stadt eine Stadt für alle bleiben oder ein Ballungsraum für sozial besser Gestellte werden wird? In der anschliessenden Podiumsdiskussion unter der Moderation von Palle Petersen von Hochparterre gingen Marie Glaser, Wohnforscherin, Astrid Heymann, Direktorin Liegenschaften Stadt Zürich, Vittorio Magnago Lampugnani, Architekt und Städtebautheoretiker, Christian Leuner, Architekt und Geschäftsführer Fischer Architekten sowie Valentin Müller, CEO bei UTO Real Estate den Fragen des Filmes nach und übertrugen sie auf die aktuelle Situation in Zürich.
Die Podiumsteilnehmer beleuchteten die Wohnungsnot in Zürich, von der vulnerable Gruppen wie Alleinerziehende, ältere Menschen, Haushalte mit Migrationshintergrund und Studierende stark betroffen sind und dadurch immer mehr an periphere Lagen verdrängt werden. Sie referierten über die Frage, inwieweit Gebäude und Boden zu reinen Investitionsobjekten geworden sind, wie Wohnungsleerstand vermieden werden kann und wie Zürich qualitativ weiterwachsen kann.
Nebst diesen Themen wurden Stadt- und raumplanerische Themen diskutiert. Das Instrument des Zonenplans sei ein Auslaufmodell und zu statisch. Im Weiteren referierten sie über nicht kommerzielle und unkonventionelle Nutzungen sowie über die Brachen von morgen und plädierten dafür, vermehrt in zusammenhängenden Freiräumen zu denken.
Wir bedanken uns herzlich beim Moderator Palle Petersen und unseren Referenten Marie Glaser, Astrid Heymann, Vittorio Magnago Lampugnani, Valentin Müller, Christian Leuner sowie beim Kosmos.