Liechtensteinische Landesbibliothek, Vaduz

Der Beitrag schlägt ein klares, kompaktes Gebäude vor, das von allen Seiten gleichwertig freigespielt wird und für Besucher wie auch Passanten stets als prägnantes Volumen in Erscheinung tritt. Der bestehende flache Schalterhallenbau wird zu diesem Zweck abgebrochen. Der Vorplatz, zu dem sich der Eingang und die publikumsintensiven Nutzungen im Inneren der Bibliothek ausrichten, unterstreicht die Bedeutung und den Anspruch der Bibliothek als öffentliche Einrichtung und verflicht den Ort als zentralen Knoten mit dem städtischen Gewebe. Eine breite Treppenanlage mit Sitzstufen verbindet den Bibliothekseingang mit der Bushaltestelle und anderen Fusswegen.

Im Entrée der neuen Landesbibliothek empfangen den Besucher eine freistehende geschwungene Holztreppe, die ins erste Obergeschoss der Open Library führt, sowie eine ebenso frei im offenen Raumgefüge zwischen Kinderbibliothek und Café angeordnete Empfangstheke. Der bestehende Lift- und Treppenkern dient als zentrale Erschliessung für alle Geschosse, während Wendeltreppen die verschiedenen öffentlichen Bereiche zusätzlich untereinander verbinden und eine Raumabfolge bis hinauf auf die Dachterrasse generieren.

Der Ausdruck des Bibliotheksgebäudes orientiert sich an der Materialität der vorhandenen, rückgebauten Fassade und würdigt damit die Identität des Bestandes. Vereinzelt kommen aufbereitete bestehende Fassadenplatten zum Einsatz, während im Übrigen ein feines Kleid aus Streckmetall im gleichen Farbton die Unterkonstruktion aus Holz überzieht. Der bestehende Garagenaufgang auf dem Vorplatz der Bibliothek bekommt eine neue Einkleidung aus Sichtbeton. Durch seine homogene Fassade reiht sich das Gebäude in die Abfolge von wichtigen monolithischen Bauten im Zentrum von Vaduz ein, ist jedoch aufgrund der vorgehängten Konstruktion ungleich leichter und transparenter im Ausdruck.